Ein kurzer Streifzug von der Gründung des Raudiohauses Horny 1923 bis zur grossen Fussion 1973 aus der Philips Österreich hervorging

1923 -1929

Friedrich Horny gründet das RADIOHAUS HORNY Wien 1., Reichsratsstr. 9. Dort befand sich auch eine Reparaturwerkstätte, sowie ein Labor.

Nach diversen Importaktivitäten wird begonnen eigene Geräte zu entwickeln.

Die Produktion begann bei der Firma Kertel im 4. Wiener Gemeindebezirk unter der Bezeichnung HORNY, Abteilung W. -> Chefentwickler Ing. Andrieu

Erst 1927 wurde das Unternehmen im Handelsregister eingetragen und der Markenname Hornyphon verwendet. Die Franz Horny Vindobona zog mit der Produktion nach Penzing. Kertl erzeugte nur mehr die Drehkondensatoren. Neben eigenen Produkten verkaufte Horny auch den von Ingelen hergestellten Porzellanlautsprecher aber auch Apparate aus den USA.

Kurz nach der Entwicklung einer Pentode im September 1927 durch Philips konnte Horny 1928 auch sein neues Modell A2S Neutrovox,

A2S Neutrovox von Hornyphon

einen 4-Röhren-Empfänger für eine Wellenlänge von 20 bis 4000 Meter mit 2 Schirmgitterröhren und Endpentode (B443) Endpentode (B443)

für den Empfang von 20-4000 m vorstellen. Das Modell A2S erhielt eine Einknopfbedienung und eine lineare Skala. Ende 1928 stellte Horny mit dem Neutrovox-Super-7 bzw. 7R den ersten eigenen Super mit Schirmgitterröhren vor, der einen Empfang von 200-2000 m ohne Spulenwechsel erlaubte. Als Röhrenbestückung empfahl Philips in ihrer «Radio Revue» vom März 1929 die Röhren dreimal A442, die A415, zweimal B409 und die B443 für den 7R.

1930 -1935

Im Jahr 1930 gab es eine beleuchtete Skala mit Schattenzeiger. Es wurden auch erste Radiomöbel hergestellt. Horny vergrößerte das Werk und begann mit dem Export nach Übersee und den Nahen Osten

1931 wurde ein Senderkompass eingeführt, der auf der Anzeige die Stationsnamen statt der Wellenlänge anzeigte. Der Firmenname wurde 1933 auf Radiowerk Horny geändert. Im selben Jahren erfolgte auch eine Vereinheitlichung der Röhren und deren Bezeichnung. Philips wurde der größte Zulieferer von Röhren. Die Fertigung wurde Großteiles auf Überlagerungsempfänger umgestellt.

Im Jahr 1934 mietete sich Horny in der 1930 geschlossenen Lokomotivfabrik in Wien-Favoriten ein, wo dann alle Abteilungen vereinigt werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten mehr als 600 Personen, darunter 14 Diplomingenieure und 66 Techniker. Chef der Entwicklung ist Dr. Helpap

1936 -1945

Die großen Investitionen konnten aber nicht mehr verkraftet werden, sodass sich Horny 1936 zum Verkauf des Werkes entschloss. Dazu wurde das Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, dessen Aktien Philips Radioröhren G.m.b.H., Wien kaufte. Horny blieb alleiniges Vorstandsmitglied und behielt weitreichende technische und kommerzielle Freiheiten.

1936 Beginnende Kontakte mit Entwicklungsgruppe der Eindhoven Apparate-fabrik (die spätere HIG-RGT). Kontaktmann Ing. Baumgartner.

1937 wurden sämtliche Philips-Geräte in Österreich von Horny produziert.

1938 Nach Anschluß Österreichs an Deutschland verschiedene personelle Veränderungen. Verkauf von Horny-Geräten ins „Altreich“ untersagt. Laborleiter Ing. Baumgartner.

1939 Lieferungen von Hornygeräten ins gesamtdeutsche Gebiet freigegeben. Größere kommerzielle Erfolge, engere Verbindung mit Eindhovner Stellen.

1940 – 1945 Nachbau vom Volksempfänger und DKE, geringe Exportaktivität -der bei Horny entwickelte „Gemeinschafts-Zwergsuper“ 1038L wird im Werk Preßburg in Produktion genommen. Im fortschreitenden Krieg musste auf Rüstungsaufträge umgestellt werden. Diese umfassten die Fertigung von Bombenzündern und später Funkgeräten. Auch ein magnetisches Minensuchgerät wurde 1940 entwickelt. Heimlich werden Entwicklungen für Wiederaufnahme normaler ziviler Radioproduktion begonnen. .

Im Dezember 1944 brannten die Werkshalle und die beiden Lagerhallen vollkommen aus.Man nimmt eine Produktion von Horny bis Kriegsende von etwa 550.000 Radioapparaten an

Ende 1945 zieht sich Friedrich Horny aus der Firma zurück und stirbt 1948. 

1946 -1971

Nach dem Krieg wurde die Produktion im Jahr 1946 im 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus wieder aufgenommen. 1955 wird in Wien-Landstraße Dr. Bohrgasse ein zweites Werk in 4 Etappen fertiggestellt und bezogen, wo ab dem Jahr 1960 die gesamte Produktion stattfand.

In den 1960er Jahren waren die Horny-Werke der größte Radio- und Fernsehproduzent Österreichs bevor sie 1971 in der Österreichischen Philips-Industrie-Fabrikationsgesellschaft mbH. Betriebsbezeichnung „Fernsehwerk“ aufgingen.

1973

Beginn der Montage von Videorecordern.

„Große“ Fusion, Firmenbezeichnung „ÖSTERREICHISCHE PHILIPS INDUSTRIE GMBH‚.

Weiter gehts mit den Jahren