Das Jahr 1923

Friedrich HORNY nimmt in sein kleines Straßengeschäft für Autozubehör, Fahrräder u. dgl., Wien I., Reichsratstr. 11, auch Radiozubehör auf: Kopfhörer, Detektoren, Antennenmaterial, Batterien und ähnliches.

Somit gilt 1923 als Gründungsjahr der Firma Horny.

Allgemeine Entwicklung

Nach längeren Bemühungen erhält ein Proponentenkomitee im Februar von der Generalpostdirektion die Konzession zum Betrieb eines „Rundspruchdienstes“. Die „Österreichische Radio-Verkehrs-AG“ (RAVAG, Gen. Dir.0. Czeija) wird gegründet, die den Sender im ehemaligen Kriegsministerium am Stubenring adaptiert und ab Juni mit Versuchssendungen, ab 1. Oktober mit dem regulären Betrieb von „Radio Wien“ beginnt (damals Welle 530 m).

Für den Besitz eines Empfangsgerätes muß man von der Post einen Bewilligungsschein erwerben und monatlich S 2,- Gebühr zahlen. Es melden sich sofort über 10.000 Teilnehmer, vorwiegend aus Wien und Umgebung, etwa 500 aus entfernteren Bundesländern. Ende Oktober zählt man bereits 30.000 „Radiohörer“.

Als Empfänger gibt es einfache Detektorapparat mit Hochantenne fest gekoppelter Resonanz kreis, häufig mittels Schiebespule abstimmbar. Bleiglanzkristall mit justierbarer Metallspitze als Demodulator die keine Stromversorgung benötigen. Röhrenempfänger von sehr technischem Aussehen, meist pultförmig, oben frei stehend die glühfadenähnlichen Elektronenröhren, ausschließlich Trioden mit hell glühenden, gleichzeitig die Katode bildenden Heizfäden („direkte Heizung“). Hochfrequenz (HF)- und/oder Niederfrequenz (NF)-Verstärkung, als Demodulator ein Audion, fast immer mit regelbarer Rückkopplungs-Entdämpfung. Große, unabgeschirmte HF-Spulen, manchmal durch Umstecken zum Wellenbereichswechsel ausgebildet, schwenkbare „Honigwabenspulen“ für die Rückkopplung. Drehkondensatoren mit Grad-Skalenscheiben, die man selbst nach Stationen eichen muß. Etliche Drehknöpfe zum Regeln der Betriebsspannung usw. Speisung der Heizfäden aus 4 V – Akkumulator; abstöpselbare Trockenbatterie, etwa 130 V, für die Anoden- und Gitterspannungen.

Die geringen Senderfeldstärken und Verstärkungsgrade der Empfänger,(bei Detektorapparaten gar keine Verstärkung) erfordern große Hochantennen (Blitzschutz!) und gute Erdleitungen,

Gehört wurde meistens mittels Kopfhörer, bei Detektoren ausschließlich mit Kopfhöreren, bei stärkeren Apparaten separate Lautsprecher mit elektromagnetischem System, Stahlmembran und Schalltrichter,

Die Bedienung der Empfänger war für Laien sehr schwierig.

Horny

importiert und vertreibt Empfänger von Marconi-England, hauptsächlich aber von SITI-Milano („Miravox“), und Lautsprecher von Browne-England. Er erwirbt später die Lizenz zum Nachbau und montiert solche Lautsprecher in Wien. Die Vertretung der S. G. Brown Ltd. wird beibehalten bis Anfang der Dreißigerjahre. Verschiedenes Zubehör fertigen kleine Werkstätten auf Bestellung.

Produktrange

Miravox Nr. II, III, IV, V (Nr. = Röhrenzahl), Detektorapparate Brown Cristavox, – Verstärker, – Lautsprecher

Miravox Detector I Miravox II Miravox III Brown Lautsprecher Miravox iV

Das Jahr 1924

Allgemeine Entwicklung

Die Zahl der Radioteilnehmer nimmt überraschend stark zu und übersteigt bald 100.000, Im März geht ein Sender in Graz in Betrieb.

Viele interessieren sich auch für technische Fragen. Seit 1924 erscheinen neben Programmzeitungen auch populäre Bücher und technische Zeitschriften, darunter der auf höherem Niveau stehende „Radio-Amateur“, in dem österreichische Radiotechniker jahrzehntelang gern publizieren.

Man gestaltet die Empfänger gefälliger und bringt die Röhren in den Gehäusen unter, polierten Holzkassetten oder lackierten Blechkästen mit Frontplatten aus schwarzem Kunststoff. Neben die „Geradeausempfänger“ treten fallweise auch „Überlagerungsempfänger“ oder Super.

Nach wie vor sind die Apparate sehr teuer und kosten in besserer Ausführung das Mehrfache eines durchschnittlichen Monatseinkommens. Besonders teuer sind die Super mit ihren wenigstens 8 Röhren und an die 10 Bedienungsknöpfen. Begeisterte Amateure beginnen in steigender Anzahl, Geräte selbst zu basteln. Dazu müssen sie Röhren und Lautsprecher kaufen sowie Drehkondensatoren, Skalenscheiben, Drahtpotentiometer, Festwiderstände („Silite“), Kondensatoren, NF-Transformatoren usw.

Das Jahr 1925

Horny

Weiters bemüht sich Horny um das interessante Bastlergeschäft und läßt seine Bestandteile bei Mechanikerfirmen erzeugen wie bei den Firmen Lakomy, Kertel, Ölmann u. a. Zum Entwurf werden fachkundige Ingenieure und Techniker eingestellt. Oberst Kubitza wird fachmännischer Berater. Der Import fertiger oder in Bausätzen gelieferter Apparate wird gegen die Produkte österreichischer Erzeuger (Kapsch, Minerva, Ingelen und viele andere, von denen die meisten bald wieder verschwanden) zu teuer. Die Eigenproduktion wird vorbereitet. F. Horny und Ing. J. Pörtl sind Gesellschafter und Geschäftsführer der schon Mitte 1924 gegründeten VINDOBONA-RADIO GESELLSCHAFT m. b. H., Grundkapital 10.000 Schilling „Handel mit technischen, elektrischen, physikalischen und mechanischen Material und Apparaten, Radioapparaten, sämtlichem Zubehör und die fabriksmäßige Erzeugung von elektro und radiotechnischen Apparaten und Bestandteilen für Schwach und Starkstrom“. (Erste Eintragung im Handelsregister 6. Juni 1924, Änderungen dann in den Jahren 1926, 27, 29) Das Grundkapital wird 1940 in 6666,67 Reichsmark umgewandelt und Ende 1941 auf 5000 Reichsmark reduziert.

Produktrange

Horny baut Geradeausempfänger mit bis zu 6 Röhren: Neutrodyn, Neutrogen, Tropadyn, Ultradyn L 2. Kurzwellenempfänger 20 – 200 m (Top Werbung mit USA-Empfang!)      

                  

Produkte 8 Röhren – Super mit Rahmenantenne,“Oscilladyn“. 1 Röhren – Zusatzverstärker für Detektorapparate“Miravox Audionette“.

Das Jahr 1926

Allgemeine Entwicklung

Die RAVAG errichtet einen neuen Sender Wien-Rosenhügel, 7 kW, und verlagt Zentrale und Studios nach in den ersten Bezirk., Johannesgasse 4 b. In Berlin geht der „Funkturm“ in Betrieb. Trichterlose Lautsprecher kommen auf, mit vierpoligem Magnetsystem und zwischen den Polen schwingender Zunge, die eine große, am Rand abgestützte Konusmembran treibt.

Philips-Eindhoven

gründet am 27.1.1926 eine Niederlassung in Österreich das Büro ist in der Strozzigasse 32-34 im 8. Wiener Bezirk Gemeindebezirk. Die Errichtung erfolgt auf betreiben von O.M.E. Loupart, einem Direktor von Philips Eindhoven. Sie erfolgte im Rahmen einer allgemeinen Welle von Niederlassungsgründungen in den verschiedenen Ländern, um die Märkte für den Verkauf von Philipsprodukten auch außerhalb der Niederlande besser bearbeiten zu können. Die österreichische Niederlassung ist eine Handelsgesellschaft zum Import von Röhren und Bestandteilen. Leiter der Verkaufsorganisation ist Dr. Werner Bruemmer. Er hat zum Zeitpunkt der Gründung zwei weitere Mitarbeiter, Richard Dittelberger (späterer Prokurist der Firma) und eine Sekretärin. Schon 1924 bestanden neben mehreren kleineren Produktionsbetrieben einige Großproduzenten, welche den österreichischen Markt mit Bauteilen oder ganzen Empfangsgeräten versorgten. Die bekanntesten Namen waren: Eumig (1919 als Elektrizitäts- und Metallwarenindustriegesellschaft in Wien gegründet, erzeugte ab 1924 Radiogeräte – später auch Fernsehgeräte), Ingelen (1924 von Ludwig Neumann gegründet), Radiola (gilt als das Vorläuferunternehmen von Grundig Österreich und wurde vom aus Deutschland
stammenden Wilhelm Wohleber bereits 1919 als einfacher Elektrohandel gegründet; und natürlich die großen Werke von Horny und Schrack, die in der Folge eine wesentliche Rolle für Philips in Österreich spielen werden.

HORNY

bringt die Duodyne Serie auf den Markt (Duodyne 2 Röhren, Trio Dyne 3 Röhren) erstmals ein mit Lautsprecher und Batterien zusammengebauter Empfänger! Dipl. Ing. Josef Pörtl ist ab Beginn 1926 verantwortlich für die Produktion, später Betriebsleiter der Horny-Fabriken, Prokurist und Oberingenieur, er geht 1943 in Pension. Gegen Jahresende entstehen die ersten eigenen Entwürfe: Neutrobaby und Neutrovox (siehe 1927). VINDOBONA beginnt, unter dem Namen „Horny, Abteilung W“ im Jänner 1926 die Produktion bei der Firma Kertel in Wien IV., Starhemerggasse in einem zunächst etwa 30 m2 großen Raum dieser wird jedoch bald auf einige 100 m2 erweitert . (Fa. Kertel besitzt einschlägige Erfahrung, will aber nach Auslaufen der ihm von Graf Schönfeld erteilten Aufträge nicht auf eigenes Risiko weiterarbeiten, denn er teilt die weit verbreitete Auffassung, nach drei Jahren würde der ganze Radio-Rummel vorbei sein.) Das Geschäftslokal übersiedelt in den ersten Bezirk Rathausplatz 9. Dort wird auch eine Reparaturabteilung eingerichtet und ein „Laboratorium“, Leiter Ing. G. Andrieu, der in den folgende Jahren die erfolgreiche HORNY-Linie entwickelt. Exporttätigkeit beginnt. Unter Ing. Pörtl, der die Produktionsverantwortung trägt, arbeitet als Vorarbeiter A. Trittner.

Produktrange

Das Jahr 1927

Allgemeine Entwicklung

Weitere RAVAG-Sender in Klagenfurt und Innsbruck. Das Radio findet steigendes Konsumenteninteresse. Auf den Wiener Messen (diese finden nur Herbst statt) drängt man sich um die jeweils neuesten Modelle der Erzeugerfirmen. Dabei kosten Radioapparate samt Zubehör – auch die Röhren müssen separat gekauft werden – einige 100 bis über 1000 Schilling. In Deutschland erreicht die Bildtelegrafie „System Karolus“ eine gewisse Reife und nach längeren Versuchen nehmen die Postverwaltungen öffentlichen Bildverkehr Berlin-Wien auf: Auf rotierenden Bildtrommeln kann je Minute ein Bild elektrochemisch auf Papier übertragen werden.

Die Firma ‚Radiohaus Horny‘ wird gegründet

„Herstellung von Radioapparaten aus gekauften Bestandteilen, Autohandel“, wird am 22. Juli ins Handelsregister eingetragen. Markenname ist jetzt HORNYPHON und Firmenzeichen “ F H „. Niederlassungen in Graz, Krems und Salzburg werden gegründet. Auch im Export (Ungarn, Czechoslowakei, Polen, Rumänien, Jugoslawien, Bulgarien, Türkei) kommen die neuen Modelle gut an. Am Rathausplatz arbeiten Hr. P. Walter als Verkaufsleiter (Prokura Hr. August), Hr. K. Lohr als Verkäufer und Einkäufer, Hr. H. Dewam als Buchhalter und Kassier. Für einfache Arbeiten werden alljährlich „Kontorpraktikanten“ (kaufm. Lehrlinge) aufgenommen, die bei Bewährung oft sehr lange in der Firma bleiben (z. B. Hr. Daneczek). Die Technikergruppe wird verstärkt, u. a. durch Hrn. Neubacher. Insgesamt beschäftigt man jetzt 6 Diplomingenieure und etliche Mittelschultechniker. Friedrich Horny ist an den Entwicklungen persönlich sehr interessiert und läßt neue Ideen patentieren. 1928 besitzt er bereits 10 Schutzrechte, vorwiegend auf mechanische Konstruktionsdetails, Lautsprecher uund dergeleichen. Die Arbeitsräume bei der Firma Kertel (die bis 1932 weiter die FH-Drehkondensatoren erzeugt) in Wien IV. sind zu klein, VINDOBONA bezieht eine neue Fertigungsstätte in Wien XIV., Penzingerstr. 9, Cumberlandpalais. Die Fertigungsstätte wird sparsamst Eingerichtet: Alte Tische und Stühle, gebrauchte Maschinen, primitive Vorrichtungen. Außer in der Produktionssaison im Herbst/Winter, zu der die benötigten Arbeiter aufgenommen und nachher wieder abgegeben werden, arbeiten dort rund 30 Personen. Die Entlohnung zu dieser Zeit: Mechaniker bekommen Stundenlöhne um 0,90 Schilling, angelernte Hilfsarbeiterinnen um die 0,40 bis 0,50 Schilling je Stunde. K. Pörtl (Sohn des Ing. J. Pörtl) ist im Bereich Wickelen von Spulen und Trafos tätig. Bastler zahlen für eine Röhre (z.B. direkt geheizte Triode) je Typ 30 – 50 Schilling, für einen Lautsprecher 70 bis einige 100 Schilling, ein einfachen Bananenstecker kostet 0,15 Schilling (Hier gibt es sehr hohe Gewinnspannen!)

Produktrange

Das Jahr 1928

Allgemeine Entwicklung

Linz erhält einen eignen Sender, der Sender Wien-Rosenhügel wird auf 15 kW verstärkt. Im März gibt es erstmalig einen mitteleuropäischen Programmaustausch. Die RAVAG beginnt mit Schallplattendarbietungen und mit Sportreportagen. Ab Dezember sendet Radio Wien versuchsweise Bilder nach dem Xarolus-System: Etwa 1/2 Stunde lang werden Wetterkarten, aktuelle Fotos u. dergleichen ausgestrahlt. Mangels genügend Interesse wird dieser Betrieb nach einem Jahr wieder eingestellt. In einigen Gebieten der USA und auch in England experimentiert man mit Fernsehen-Versuchssendungen. Deutschland führt ein System mit Nipkow­ Scheiben öffentlich vor. Die Röhrenerzeuger lieferten schon seit einiger Zeit Doppelgitterröhren (sog. Raumladungsgitter) mit dem Vorteil geringeren Anodenspannungsbedarfs diese wurden für Spezialgeräte und von Bastlern verwendet. Nun werden Tetroden angeboten mit Schirmgittern für bessere HF-Verstärkung. Die kleine Anoden-Gitter-Rückwirkung macht Neutralisation überflüssig. Gegen Jahresende 1928 kommt eine neue Serie heraus mit indirekt geheizten Katoden, deren Heizfäden mit Wechselstrom erhitzt werden können. Entnimmt man auch die Anodenspannung dem Lichtnetz, lassen sich Vollnetzempfänger bauen. Die separaten Stromquellen mit den verwirrenden Anschlußkabeln und dem Zwang zu regelmäßigem Nachbeschaffung bzw. Aufladen entfallen.

Philips-Eindhoven erwirbt die Fabrik des Wiener Radiopioniers Dr. E. Schrack Wien XVIII., Schumanng. 21, (Schrack erzeugt Empfänger und Gleichrichterröhren, Lautsprecher, Netzanschlußgeräte, verschiedene Bauteile) und gründet mit ihm die RADIOWERK E. SCHRACK AKTIENGESELLSCHAFT in Wien XIV., Abbagasse. Eintrageng ins Handelsregister 1929.

HORNY

erhöht den Personalstand auf erstmals rund  500 Personen in Vertrieb und Fertigung. Die VINDOBONA fabriziert weiter in Saisonarbeit, jeweils vom August – rechtzeitig vor der Wiener Messe – bis Weihnachten. Der Export steigt, Hauptabnehmer sind nach wie vor Balkanländer und Sukzessionsstaaten. Exportsachbearbeiter Hr. J. Kolischer. Horny-Produkte werden auf vielen Ausstellungen gezeigt und oft prämiert: Grand Prix Lüttich 1928, Goldene Medaille Levante-Messe und Salzburger Ausstellung 1932, Grand Prix Saloniki 1936 u. a. Die Bastler haben sich in verschiedenen Vereinen zusammengeschlossen, z. B. dem in Bezirksgruppen gegliederten „Österreichischen Funkverein“, wo sie unter Verwendung englischer Fachausdrücke Vor und Nachteile der Reinartz-, Hartley-, Meissner- usw. Schaltungen diskutieren, über Tropadyne, Isodyne, Fremodyne, Strobodyne t.I. Um sie besser anzusprechen, halten Industrietechniker Vorträge. Horny Chefingenieur Andrieu leitet auch Baukurse für HORNY-Modelle, z. B. den „Neutrovox-Baukurs“, dauer ca. 10 Std. Die Programmgestaltung 1928 erfordert mehrmalige Umstellungen, weil außer der Weiterführung der adaptierten, erfolgreichen älteren Modelle neue Apparate mit Schirmgitterröhren herausgebracht werden müssen sowie die ersten Vollnetzempfänger. Seiner ursprünglichen Linie folgend, bietet HORNY auch ein „FH“-Hilfsmotor-Fahrrad an, vertrieben bis in die Dreißigerjahre.

Produktrange

Das Jahr 1929

Allgemeine Entwicklung

Ein Kurzwellensender geht in Wien in Betrieb. Indirekt geheizte Röhren mit Oxydkatoden gibt es nun auch mit Serienheizung zum Bau von Gleichstromemfängern für die noch weit verbreiteten Gleichstromnetze. Für stärkere Ausgangsleistung verwendet man (direkt geheizte) Endpentoden. Die Lautsprecher sind meistens noch vom Empfänger getrennt.

Philips

Die Philips Radioröhren Ges. m. b. H. übersiedelt wegen Platzmangel in den 7. Bezirk, Neubaugasse 40. Philips Eindhoven erwirbt nach langwierigen Verhandlungen mit
Dr. Eduard Schrack die Fabrik des Wiener Radiopioniers, der 1923 eine Fertigung zur Erzeugung von Radioröhren, Radioempfängern und Hochfrequenzinstrumenten in
Wien 18, Schumanngasse 21 gegründet hatte. Gemeinsam mit Schrack gründete man
die „Radiowerke E. Schrack Aktiengesellschaft“, kaufte die leer stehende
Fabrikanlage in der Abbegasse im 14. Bezirk von Zeiss und beginnt sofort mit der
Maschinenbestückung für die Fertigung von Radioröhren. Der Eintrag des neuen
Unternehmens in das Handelsregister erfolgte 1929. Damit wurde der Grundstein für
die industriellen Aktivitäten von Philips in Österreich gelegt.

HORNY

erkennt das Vindobona zu klein wird. F. Horny überersiedelt seine Fertigungen wegen Platzmangels unter seinem eienen Namen in den 7. Bezirk Westbahnstr. 33. Horny errichtet auch eine Filiale in Salzburg. Die Empfänger tragen hetzt den Schriftzug Hornyphone, für Teile bleibt „FH“. Auch ein zweites Labor wird dort eingerichtet und ein Prüfraum für den Endabgleich der Apparate. Der Montage-Vorarbeiter ist Hr. Weigl, Betriebsbuchhaltung Frl. Urban (vh. Dürr), Hr. Huszar Prüfer, Ing. Haidenthaller im Labor. Die Batterieempfängern werden verbilligt (Neutrobaby von 180 auf 160 Schilling) oder verbessert, erstmals kommen Reiseemnfänger (Portables) mit eingbauten Lautsprechern und Batterien auf den Markt. Die Netzempfänger Electric 2 und 3 werden durch die Gleichstromausführung GE 3 ergänzt (Lautsprecher im Gehäuse). Electric S 4 ist der erste höherwertige Vollnetzempfünger (4 Röhren , M/L, Wellenschalter, Einknopf. Linearskala). Es gibt auch noch einen Bildempfänger (Konstr. Prof. Tschörner) zum Preis von 400 Schilling.

Produktrange