Der Grundstein wurde durch die Gründung von Philips am May 15, 1891, in Eindhoven, Holland gelegt.

DIe Geschichte von Philips Österreich reicht bis in die Zwischenkriegszeit zurück und beginnt 25 Jahre Später im Jahr 1926 mit der Gründung der Vertriebsorganisation für Radioröhren in Österreich. Die Vertriebsorganisation entwickelte sich gut, schon im ersten Jahr wird der budgetierte Umsatz übertroffen. „Willst Du besser hören, kauf Dir Philips-Röhren“ war der gängige Slogan, mit dem man die neuen Miniwatt-Röhren bewarb. Die die großen österreichischen Werke von Horny und Schrack, spielen eine wesentliche Rolle für Philips Österreich sowie für die gesamte Elektroindustrie in Österreich zwischen 1930 und 2010.

In den ersten Jahren lief der Vertrieb der Produkte so gut, dass schon 1929 die Büros zu klein wurden, und man ein neues Büro suchen musste. Gefunden hat man es in der Neubaugasse 40, dort waren Direktion und der kommerzielle Bereich untergebracht. Lager und Verwaltung zogen in der Neustiftgasse 36-38 ein. Im selben Jahr wurde Direktor Alexander Frey als Werbechef für Österreich aufgenommen. Im Juni 1929 wurde eine eigene Kunden-Nachbetreuung im Unternehmen aufgebaut damit hatte Philips auch seine eigene Serviceorganisation. Der Kundenkontakt und auch die Kundenbetreuung standen von Anfang an im Fokus der Aktivitäten der österreichischen Verkaufsorganisation. Eine der Marketingaktivitäten wurde im September 1928 gestartet.

Die Philips–Zeitschrift: „Philips Radio-Revue“ sie erschien 12 x im Jahr. Damit erreichte man interessierte Kunden und auch das technisch interessiertes Publikum.

In den Jahren 1928/29 setzte Philips Eindhoven den Grundstein für seine Dezentralisierungsprojekte im Produktionsbereich und war daher daran interessiert neben dem Vertrieb der eigenen Produkte war auch eignen industrielle Aktivitäten in Österreich zu beginnen. Philips Eindhoven erwarb nach langen und zähen Verhandlungen mit Dr. Eduard Schrack die Fabrik des Wiener Radiopioniers. Die Fabrik erzeugte damals Radioröhren, Radioempfängern und Hochfrequenzinstrumenten in Wien 18, Schumanngasse 21 und passt somit perfekt zur Produktpalette von Philips. Gemeinsam mit Schrack gründete man also die „Radiowerke E. Schrack Aktiengesellschaft“. Man kaufte die leerstehende Zeiss Fabriksanlage in der Abbegasse im 14. Bezirk und begann dort umgehend mit der der Fertigung von Radioröhren. Damit war der Grundstein für die industriellen Aktivitäten von Philips in Österreich gelegt worden. Das Fertigungsprogramm umfasste in diesen Jahren vor allem direkt und indirekt beheizte Röhren, zusätzlich noch Lautsprecher, Magnetsysteme, und man produzierte bereits damals den ersten Kinoverstärker. Die Produktentwicklung erfolgte jedoch in Eindhoven. Im Jahr 1936 zog sich Schrack aus der Kooperation mit Philips zurück und die Radiowerke Schrack A.G. waren nun zu 100 Prozent im Besitz von Philips Eindhoven. Das Unternehmen wurde von Philips in „Wiener Radiowerke Gesellschaft m.b.H“ umbenannt. Daraus entstand die Abkürzung „WIRAG“ diese wurde innerhalb von Philips zum Synonym für den Produktionsstandort in der Abbegasse. 1962 wurde es in Bandgerätewerk Wien „BGW“ umbenannt. Noch im Jahr 2022 kennt man im Produktionsbereich von Speech Processing Solutions, das Nachfolgeunternehmen von Philips Diktieren, die WIRAG. Schrittweise wurde das Typenprogramm der Fabrik ausgeweitet, sodass 1939 bereits 16 verschiedene Produkte aus dem holländischen Philips Programm produziert werden konnten.

Der technische Fortschritt bescherte Philips in Österreich ein kontinuierliches Wachstum welches 1932 eine weitere Verlagerung der kommerziellen und verwaltungstechnischen Abteilungen notwendig machte. 1934 bezog Philips dann ein neues Büro in der Neubaugasse 1/Ecke Mariahilferstrasse. Das Lager musste ebenfalls erweitert werden und wurde schräg gegenüber, in der Neubaugasse 10, eingerichtet. Philips stellte in dem Jahr auch das erste mal in einem eigenen Pavillon im Westgelände der Rotunde seine Radioempfänger aus.

Um die, unter anderem durch das Deutsche Reich, immer schärfer werdenden Restriktionen im Handelsbereich zu begegnen, versuchte Philips Eindhoven immer wieder neue Produktionsstätten im Ausland zu erwerben oder selbst zu errichten. Herr O.M.E. Loupart, der auch schon die österreichische Vertriebsniederlassung initiiert hatte, nahm Kontakt mit der österreichischen Radioindustrie auf. Man fündig und erwarb im Juni 1935 die kleine, in Wien 7 ansässige Firma C.H. Zerdik, der Unternehmensgegenstand dieser neuen Firma C.H. Zerdik, Radio und elektrische Einrichtungen, Wien VII., Kirchengasse 38 war „die Erzeugung und der Vertrieb von Radioapparaten sowie Radiozubehör und Radioartikel jeglicher Art, Erzeugung von Sprechmaschinen sowie von elektrischen Geräten“. Rasch stellte sich jedoch heraus, dass die neue Firma relativ unbedeutend war und keine Basis für die gewünschte und angestrebte Erweiterung der Geräteproduktion in Österreich bieten konnte. Nach relativ kurzer Produktionszeit verblieben von dieser Firma lediglich Marke bestehen. Daraufhin erfolgte ein weiterer Versuch, sich in Österreich mit einer zweiten Geräteproduktion fest zu setzen, dieser war tatsächlich von Erfolg gekrönt – dieser Kauf der Hornyphon Fabrik war mit Sicherheit ein Meilenstein für die weitere Entwicklungsgeschichte von Philips in Österreich.

Schon 1923 erfolgte durch Friedrich Horny die Gründung des RADIOHAUS HORNY im Ersten Bezirk in der Reichsratsstrasse 9.

Die in den 1930er Jahren bereits renommierte Firma Hornyphon produzierte qualitativ hochwertige Radiogeräte aus eigener Entwicklung, welche sowohl im Inland wie im Ausland vertrieben wurden. Die Geräte, die wegen ihrer Eleganz und technischen Fortschrittlichkeit, sehr begehrt waren wurden auch bald bis nach Übersee exportiert. Die Aktivitäten von Horny erweiterten sich in raschem Tempo, sodass der Betriebsstandort – obwohl vor kurzem neu bezogen – bald zu kein wurde. Um Abhilfe zu schaffen, investierte man weiter und zog mit relativ hohen Kosten 1935 eine Zwischendecke aus Holz in der Produktionshalle ein. So gelang es, die Bruttofläche auf 16.000 m² zu erweitern – genug Platz für die fast 1.200 Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung. Ende November, Anfang Dezember des Jahres 1935 produzierten mehr als 700 Arbeiterinnen in drei Schichten täglich an die 300 Radioapparate. Schnell zeigte sich, dass die rasche und starke Expansion den finanziellen Rahmen der Firma gesprengt hatte. Im Laufe der Monate hatte sich Philips zum größten Gläubiger von Hornyphon entwickelt, da die Röhrenlieferungen an Horny von Philips bereitwillig kreditiert worden waren. Nach Präsentation einer uneinbringlichen Rechnung und den anschließenden langen und harten Verhandlungen zwischen Friedrich Horny und Loupart entschloss sich Horny zum Verkauf seiner Firma.

Jetzt gab es in Österreich neben der Philips Vertriebsorganisation zwei Produktionsstandorte. Der eine ist die Fabrik von Schrack im 14. Bezirk der andere ist die Fabrik von Horny in der Südbahnstrasse.

Prodiktionsstandorte Schrack
Zeiss Fabrik
-> WIRAG
-> BGW
-> EFW

Produktionsstandorte Horny
-> Horny Südbahnstrasse
-> Horny Gieselhergasse
-> FSW
-> VIW

Zeitlicher Verlauf